Wassermühle Eldingen – so geht Gastfreundschaft

Die Kampagne “Assistenzhundfreundliche Kommune” lässt uns viel durchs Land reisen. Immer wieder erleben wir dabei Diskussionen um unsere Assistenzhunde in den Ferienwohnungen, Pensionen und Hotels. Es braucht regelmäßig Aufklärung im Vorfeld und manchmal ist bis zur Anreise nicht klar, ob wir mit unserer tierischen Assistenz überhaupt in den Frühstücksraum kommen.

Aber dieses Mal berichten wir von einem Positivbeispiel. Eher zufällig wählten wir die Wassermühle Eldingen als Quartier, riefen abends dort an und erlebten eine Überraschung. Unsere Gastgeber waren nicht nur ausgesprochen freundlich, sondern offenbar auch super aufgeklärt.

Nachdem wir mitgeteilt hatten, dass unsere Assistenzhunde geprüft seien und wir die Dokumente vorlegen werden, wurden die beiden ohne Nachfrage unsererseits aus der Berechnung heraus genommen. Und selbstverständlich durften die beiden Assistenzhunde mit zum Frühstück (welches übrigens sehr lecker war).

Bei unserer Ankunft wurde mir erst einmal gezeigt, wo die Hunde entspannte Spaziergänge genießen könnten. Und ich merkte, wie viel Anspannung von mir abfiel, wenn wir nicht erst unter Beweis stellen mussten, dass auch unsere Vierbeiner unkomplizierte Gäste sind.

Die Mühle hätte an diesem Abend mit Sicherheit einfachere Gäste beherbergen können, denn in Hannover war Messe und weit und breit alles ausgebucht. Wir sind in eine frische Stornierung gerutscht. Aber es gab gar keinen Zweifel, dass wir als Gäste willkommen sind. Und damit das künftig jeder weiß, klebte Frau Stellmacher, die Inhaberin der Wassermühle, den Assistenzhund Willkommen Aufkleber an die Eingangstür.

Hier sind Menschen mit ihrer tierischen Assistenz willkommen.

Wir wohnten im EG und unser Zimmer war barrierearm. Teilzeitrollifahrer, die nur draußen den Rolli brauchen, kämen sehr gut klar. Die Betten waren sehr bequem und auch für Menschen, die mit muskulären Problemen kämpfen, ein gutes Nachtlager. Menschen mit Sehbehinderung und auch Menschen mit Gehbehinderung sollten nicht ohne Begleitung die Straße vor der Tür überqueren. Vielleicht kann die Gemeinde hier etwas zur Sicherheit beitragen und eine 30er Zone einrichten und einen festen Blitzer, denn das ist in einem Ort, der uns sehr überrascht hat, die einzige, aber wirklich gefährliche Barriere. Was uns überrascht hat? An der Bushaltestelle gibt es ein sehr gutes Blindenleitsystem. Das einzige Restaurant im Ort – ein kleiner Italiener – kann ohne Probleme drei Assistenzhunde auf einmal (bitte vorher reservieren) beherbergen und hat auch Leckereien für Menschen mit Nahrungsunverträglichkeiten. Eldingen ist in wunderbarer Natur eingebettet.

Wir hatten im 20 km entfernten Celle die große Pressekonferenz und reisten nach einem guten Frühstück am nächsten Morgen ab. Bei der Schlüsselabgabe saßen unsere Assistenzhunde schon im Auto. Da sagte eine Mitarbeiterin der Eldinger Wassermühle: “Sie sind doch die Gäste mit den lieben Hunden. Ich wollte noch die Tageszeitungen durchsehen, ob es schon einen Artikel von gestern gibt und den auf den Frühstückstisch legen. Leider habe ich es nicht geschafft. Gute Heimreise.”

So fuhren wir glücklich ab. Wenn wir wieder in der Gegend sind, kommen wir wieder, selbst wenn es einen Umweg bedeutet.

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