Ilmkreis assistenzhundfreundlich – eine Reise nach Arnstadt in Bildern

Manchmal rumpelt es …da wird einer unserer Assistenzhunde kurz vor der Abreise kränklich, da forderte ein Projekt noch nächtlichen Einsatz bis kurz vorm Packen, da ist man selbst angeschlagen und trotzdem möchte man auf keinen Fall absagen. Der Hund ist am Abreisemorgen wieder fit, ein Gefühl der Vorfreude vertreibt die schwere Müdigkeit und man selbst beruhigt sich damit, dass es schon gehen werde, man sei ja nicht allein. Das Navi programmiert, Kaffee in die Ablage, die Laune steigt und ab geht es….Arnstadt wir kommen!

Im Garten von Frau Rosenthal, Superintendentin in Arnstadt empfängt einen nicht nur eine selbstbewusste Katze, sondern auch eine einladende Atmosphäre. Frau Rosenthal wird am nächsten Tag das Anliegen der Zutrittskampagne und viele Flyer und Aufkleber mit in die Landessynode nehmen. Wir genießen den traumhaften Garten und das offene Ohr, was uns geschenkt wird.

Der Regen wird heftiger. Wir treten die Heimreise an. Wozu all die Mühe? Weil wir vor Ort sein müssen. Das merken wir immer wieder. Es braucht Begegnungen, es braucht Gespräche und Erleben. Assistenzhunde und ihre menschlichen Teampartner sind noch nicht angekommen in den Köpfen. Als wir in unserem netten Hotel auschecken, fragt man uns, ob wir auf einer Hundeausstellung waren oder zu einer Fortbildung. Als wir von der Zutrittskampagne sprechen und über uns und Daika, Honey Bee und Mascha ist die Mitarbeiterin völlig baff. “Frau Reuter ist blind? Sie sind behindert? Das sind ihre eigenen Hunde? Sie bilden die gar nicht aus?”. Das hätte sie nicht gedacht. Und statt auszuchecken, reden wir eine ganze Weile über nicht sichtbare Behinderungen, woran man Assistenzhunde erkennt, auch über das neue Assistenzhundegesetz. Davon hatte sie noch nie gehört. Die Mitarbeiterin bedankt sich und sagt zum Abschied: “Das muss einem ja mal jemand zeigen. Woher soll man sich sonst auskennen?!”

Zum Glück haben wir nicht abgesagt, jedes dieser Gespräche war es wert. Arnstadt hat uns zwar mit seinen Pollern in der Altstadt verwirrt, unser Improvisationsvermögen beim fehlenden Strom gefordert und uns dann noch mit Parktickets verabschiedet, dafür hat uns eine wunderschönen Altstadt empfangen mit vielen aufgeschlossenen Menschen, die nicht nur ihren Garten oder ihren Laden für uns öffneten.

Vielen Dank an die Aktion Mensch und an das BMAS.

Die Aktion „Assistenzhundfreundliche Kommune“ wurde ermöglicht durch Förderung des Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) und der Aktion Mensch.
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