Wichtig! Dies sind KEINE Pfotenpilotenteams. </br>Wir bilden selbst keine Assistenzhundteams aus, denn für unsere Ziele ist unsere Unabhängigkeit sehr wichtig.
Diese Videos dienen der Illustration von Hilfeleistungen. Pfotenpiloten ist mit den gezeigten Organisationen nicht verbunden. Die Videos wurden auf die wichtigsten Szenen begrenzt. Werbebanner stammen  von den Urhebern der Videos.

Etwas mehr Freiheit ist das beste Geschenk, dass man einem Menschen im Rollstuhl schenken kann.
Jason im Video

... im Rollstuhl

Menschen im Rollstuhl helfen diese Assistenzhunde bei der Bewältigung vieler alltäglicher Aufgaben. Sie holen Dinge herbei, heben Gegenstände vom Boden auf, betätigen Schalter und Knöpfe. Manchmal ziehen sie auch den Rollstuhl und helfen beim An- und Ausziehen.
Sie öffnen Türen für ihre Partner im Rollstuhl und das auch im übertragenen Sinn: Aktionsradius, Sicherheit und die Teilhabe am täglichen Leben verbessern sich drastisch.

Hier sieht man die leichtfüßige Art, mit der ein Assistenzhund praktische Hilfe mit therapeutischer Unterstützung verbinden. Besonders rührend auch, wie der Junge mutig für seinen Hund eintritt und einen unaufmerksamen Hundehalter an eine wichtige Regel im Umgang mit Assistenzhunden erinnert: Ist der Assistenzhund bei der Arbeit sollten andere Hunde auf jeden Fall von ihm ferngehalten werden, denn er darf dann nicht abgelenkt werden.

... für Mobilität

Menschen, die Schwierigkeiten beim Gehen haben, können sich beim Laufen an diesem speziell hierfür ausgebildeten Assistenzhund abstützen. Der Hund ist auch Ruhepunkt, um das Gleichgewicht zu wahren, und kann durch Ziehen beim Aufstehen und Treppensteigen helfen. Außerdem lernen sie viele der praktischen Hilfeleistungen, die auch Rollstuhlbegleithunde können, wie z.B. Dinge herbeibringen, Türen öffnen, Hilfe holen, etc.

Mein Hund hat so ein großes, schalkhaftes Grinsen...
Wallis, Partner von Assistenzhund Caspin

... bei Allergie

Bei einer lebensbedrohenden Allergie kann ein Hund lernen, auf Allergieauslöser zu achten und sie rechtzeitig anzuzeigen.

...für Autismus

Autismus bezeichnet ein Spektrum von Einschränkungen, das sich sehr unterschiedlich ausdrücken kann. Assistenzhunde helfen mit Reizüberflutung und sozialer Kommunikation. Sie erleichtern das Leben eines Kindes oder Erwachsenen mit Autismus durch individuell antrainierte Maßnahmen. Sie beruhigen in Stress-Situationen, geben Sicherheit in Menschenmengen oder können mit einfacher Beaufsichtigung eines autistischen Kindes beauftragt werden. Bei Kindern, die unkontrolliert losrennen, kann man das Kind mit dem Hund verknüpfen, der dann wie ein Anker wirkt.

... bei Demenz und psychischer Erkrankung

Trotz aller Unterschiede werden Videos zum Krankheitsbild Demenz und psychische Erkrankungen auf dieser Seite zusammen gelistet, denn die Vorteile und Anforderungen ähneln sich.
In beiden Fällen ist ein Assistenzhund oft nur möglich, wenn ein Netzwerk zur Verfügung steht, wenn Dritte also zuverlässig und langfristig mit Verantwortung für den Assistenzhund übernehmen können. In solchen Fällen sorgt der Assistenzhund mitunter dafür, dass Betroffene länger zuhause leben können und sich ihre Lebensqualität steigert.
Der Einsatz von Assistenzhund in Familien mit einer an Demenz erkrankten Person ist noch ein sehr neuer Bereich. Verschiedene Institutionen erforschen gerade, wann und wie eine solche Lösung sinnvoll und angemessen ist.
Ein Assistenzhund beruhigt, schenkt Wärme und Nähe und hilft bei der Bewältigung des Alltags. Er schlägt Alarm, wenn der Erkrankte sich ungewöhnlich verhält, also z.B. ohne Absprache die Wohnung verlässt. Vielfach wird auch berichtet, dass die liebevolle Gegenwart des Hundes Symptome lindert und die Gesundheit verbessert.
Neben gezielten Aufgaben für die Alltagsbewältigung lernen die Hunde, dem Klienten einen Verhaltenswechsel bewusst zu machen (Anspannung, Nervosität, flache Atmung) und die Krise zu unterbrechen. Sie können auch trainiert werden, an die pünktliche Einnahme von Medikamenten und andere tägliche "Termine" zu erinnern.

Ich konnte nicht reden, also lernte er Zeichensprache. Wenn ich meinen Kopf berührte, wollte ich meinen Hut, wenn ich mein Gesicht anfasste, meinen Rasierer. Er lernte hunderte von solchen Zeichen. Eines Tages in dieser sehr stillen Welt, in der wir zusammen lebten, entfuhr mir ein Ton. Das war, als hätte er einen Elektroschock gekriegt, so aufgeregt war er. Man hatte mir gesagt, ich würde nie wieder sprechen, aber mein Assistenzhund Endal hat die Sprache wieder in mir wachgerufen.
Able Magazine

... bei Diabetes

Droht einem Typ1 Diabetiker Unterzuckerung oder Überzuckerung erkennt ein Diabetikeranzeigehund (oft auch Hypohund genannt) das frühzeitig und zeigt es dem Betroffenen an. Selbst wenn der Betroffene schläft, ruht der Hund nicht, bis er ihn aufgeweckt hat und die nötigen Maßnahmen ergriffen wurden. Die größere persönliche Sicherheit verbessert Mobilität, Unabhängigkeit und Lebensfreude. Die gesundheitlichen Schäden können minimiert werden.

Manche Hunde zeigen eine kommende Gesundheitskrise bereits im Vorfeld an, bevor sie sich durch den antrainierten Geruch oder bestimmte Anzeichen manifestiert. Da der Trainer selbst nicht weiß, wann sich eine Krise entwickelt, kann dieses besondere Warnverhalten nicht von einem externen Trainer antrainiert werden. Oft können Betroffener oder Umfeld das Anzeigeverhalten des Hundes verstärken, wenn der Hund ein paar Krisen miterlebt hat, und beginnt, das Nahen einer Krise zu verstehen.

... bei Epilepsie

Med. Anzeige- bzw. Warnhunde

Was haben Julius Caesar, Napoleon, der Stifter des Nobelpreises Alfred Nobel, Dostojewski und van Gogh gemeinsam? Sie alle litten unter epileptischen Anfällen (Quelle). Es gibt viele verschiedene Formen der Epilepsie. Oft können die Betroffenen ein normales Leben führen - wenn da nicht die ständige Angst wäre, von einem Anfall überrascht zu werden. Einen Menschen im Krisenfall zu schützen, Hilfe zu holen, und die Person zu beruhigen ist Standardprogramm für Epilepsieanzeigehunde.

Manche Hunde können einen kommenden Anfall auch im Vorfeld spüren und anzeigen, mitunter schon 15-30 Minuten bevor er eintritt. Das hilft, gefährliche Situationen zu vermeiden, wie etwa einen Anfall im Verkehr, auf einer Treppe, oder in einer anderen unsicheren Umgebung.

Leider versteht man dieses Verhalten noch nicht gut genug, um es in Fremdausbildung antrainieren zu können. Bis heute weiß man nicht, wie Warnhunde die kommende Krise erahnen. Man kann es darum nur in Hunden verstärken, die es von sich aus anbieten, bzw. hoffen, dass eine enge Beziehung zu "seinem" Menschen den Hund motiviert, einen Anfall anzuzeigen, sobald er ihn wahrnimmt. Wissenschaftliche Studien lassen bislang vermuten, dass Hündinnen öftern von sich aus anzeigen als Rüden. Ca. 15% aller Hunde zeigen spontan an, ohne dafür ausgebildet zu sein. Hat ein Hund eine enge Bindung zu einem anfallsgefährdeten Menschen, so werden diese in aller Regel beginnen, diese anzuzeigen. Dieses Verhalten muss dann verstanden und verstärkt werden, bzw. ein eindeutiges "Signal" antrainiert werden, dass der Hund nutzen kann, um seine Wahrnehmung zu kommunizieren.

... bei Posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS)

Menschen mit einer posttraumatischen Belastungsstörung und/oder dissoziativen Störungen fällt es mit einem Assistenzhund leichter, sich in der Öffentlichkeit zu bewegen. Bei Panikattacken führen die Hunde den Klienten an einen ruhigen Ort und schaffen Distanz, bzw. holen die dissoziierende Person wieder in die Realität zurück. Sie durchsuchen Räume vor dem Betreten, passen auf, dass niemand der Person von hinten zu nahe kommt, gehen in dunklen Räumen voraus und beruhigen auf vielfältige Weise. Bei Alpträumen weckt der Hund und macht das Licht an, unterbricht schmerzhafte Erinnerungen, und hilft dem Menschen, seine innere Balance wiederzufinden.
Das US-Department for Veterans Affairs (VA) bezahlt Veteranen mit PTBS (PTSD auf Englisch) einen Assistenzhund, weil er eine effektive Therapie ist. Auch ihre positive Wirkung bei Opfern von Missbrauch wird immer mehr anerkannt.
"... auch wenn ich oft ein Schatten meiner selbst war, stellte sich Valentino einfach dazu. Die Einsamkeit war gebrochen."

... bei Hörbehinderung

Schwerhörigen und gehörlosen Menschen zeigen Assistenzhunde Geräusche an bzw. führen sie zu dem Geräusch, bringen das Telefon, etc. Das erhöht die Sicherheit ungemein, und macht es für Menschen mit starker Schwerhörigkeit oder Taubheit möglich, sich wieder sicher in der Außenwelt zu bewegen.

... bei Sehbehinderung

Blindenführhunde führen einen blinden oder sehbehinderten Menschen. Mittels Führhundgeschirr sorgen sie für mühelose und sichere Fortbewegung, auch im Straßenverkehr. Sie zeigen z.B. Treppenstufen, Hindernisse, Eingänge, Ausfahrten, Briefkästen, Aufzüge und Schalter an, und leisten diverse Hilfeleistungen. Das Besondere an Blindenführhunden ist, dass sie nicht nur sehr zuverlässig sein müssen, sondern auch in der Lage, einen Befehl zu verweigern, wenn seine Ausführung eine Gefahr bedeutet.

In Deutschland zahlt die Krankenkasse blinden und sehbehinderten Menschen einen Blindenführhund, wenn ein Arzt ihn verschreibt und sie die notwendige Mobilität und Lebensumstände besitzen. Zusätzlich erhalten sie eine Futterkostenpauschale und alle Tierarztkosten, Nachschulungen etc. bezahlt. Der Blindenführhund ist also für den Hundehalter komplett kostenfrei.

Leider gibt es auch hier Probleme, vor allem mit der Qualität. Dringend nötig ist, dass man den Beruf des Assistenzhundausbilders einmal strukturiert erlernen und seine Qualifikationen per unabhängigem Zertifikat nachweisen kann. Unser EU-Projekt macht sich mit vielen qualifizierten Partnern in Europa an die Arbeit, um ein entsprechendes, europaweites Konzept zu entwickeln.